Wie du deine eigenen Kraft-Quellen findest
Die Arbeit in der Jugendhilfe ist herausfordernd und daher steht "man" als Fachkraft ständig zwischen den Anforderungen, den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen und der eigenen Kraft.
Weißt du, was deine Energiequellen sind?
Kannst du direkt 2-3 nennen? Nein? Dann schau da unbedingt mal genauer hin.
Themen im Artikel:
Was sind Kraft- und Energiequellen?
Im stressigen Alltag wissen wir oft gar nicht so genau, was eigentlich den Stress ausmacht und wo wir unsere Kraft (wieder) herholen.
Dazu habe ich mich im 3. Teil unserer Trilogie mit Nicole Kern, einer Jugendhilfe-Expertin, unterhalten. Wir beide kennen das Thema von unserer Arbeit in der Jugendhilfe sehr gut.
Wir sprechen darüber,
wie du deine Kraft- und Energiequellen und -räuber idenfizierst
wie du im Alltag weniger Stress empfinden kannst
und wie dich dein Team dabei unterstützen kann.
In diesem Artikel teile ich einige Auszüge mit dir.
Das vollständige Gespräch findest du hier
Meine Kraft-Quellen sind andere als deine
Ich kann dir die tollsten Tipps zum Thema Kraft-Quellen und Energie-Spender geben, wenn dir das keinen Spaß macht, bringt es dir nichts. Das muss jeder für sich herausfinden.
Mir zum Beispiel hilft es draußen zu sein, spazieren zu gehen, die Natur um mich rum zu haben - da komme ich so richtig runter.
Andere brauchen die Sonne, laute Musik, Zeit mit der Familie, etc. Hier hilft es ganz viel auszuprobieren, um deine persönliche Kraftquelle zu finden und anwenden zu können.
Ich genieße es, dass ich in meiner Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen viel draußen sein kann und es in der Natur so viele kreative Möglichkeiten gibt, sich zu betätigen. So arbeite ich und sorge gleichzeitig für das Auffüllen meiner Kräfte.
Es ist sehr wichtig deine Kraftquellen zu kennen und bereits parat zu haben, wenn sie nötig sind.
Und wo wird dir Kraft genommen?
Genauso wichtig ist es, die andere Seite zu betrachten: Wo wird dir Kraft und Energie genommen?
Dies solltest du genauso gut wissen, um nicht unnötig viel davon zu verlieren, obwohl du vielleicht auf der anderen Seite viel für deinen Energiehaushalt tust.
Bei mir war das oft der Schlafmangel durch 24-Stunden Dienste. Ein ganz wichtiger Punkt zum Thema Grundbedürfnisse. Diese müssen gesichert sein, sonst gibt es eine Schieflage, die du vielleicht erst später / zu spät bemerkst.
Um einen Checkin mit dir selbst zu machen, kannst du dich z.B. fragen:
Befriedigt mich meine Arbeit?
Kann ich mich selbstverwirklichen, mich einbringen?
Wie geht es mir gesundheitlich und schlafe ich gut?
Ernähre ich mich gesund und bewege ich mich ausreichend?
Und dann darfst du auf der Arbeit die Situation rund um dein Team prüfen:
Wie ist die Atmosphäre?
Wie oft stimmen wir uns in Teammeetings ab?
Ist Vertrauen da und sind alle Grundbedürfnisse im Team gedeckt?
Gehen wir respektvoll miteinander um?
Ein stabiles Team kann dir Kraft geben
Das Klima im Team ist das A und O und kann so ein wichtiger Energie-Geber sein. Es ist wichtig, dass du mit deinen Kolleg*innen lachen und auch in den stressigsten Situationen aufeinander bauen kannst. Humor und Dinge nicht so ernst zu nehmen können ein tolles Entspannungstool sein.
Oder habt ihr unter euch viele Lästereien und ist der Umgang nicht wertschätzend? Selbst wenn es dich nicht persönlich betrifft, kann hier ein Ungleichgewicht ein großer Stressfaktor sein, der dich, manchmal auch nur unterbewusst, belastet.
Und wenn du dich selbst mal beim Lästern erwischt, schaue genauer hin und frage dich, was dich an der anderen Person so stresst. Vielleicht ist es ganz leicht lösbar?
Denn sich über andere ärgern kostet ebenfalls sehr viel Energie.
Auch die Akzeptanz, dass du nicht alles kontrollieren kannst und Dinge oder Eigenarten
deiner Mitmenschen los zu lassen, können dir helfen im Alltag Stress raus zu nehmen. Gerade in der Jugendhilfe gibt es Dinge, die nun mal passieren. Vielleicht kannst du hier manches leichter oder sogar positiv bewerten, was ein großer Resilienz-Verstärker ist. Versuche dich immer zu fragen: was ist das Gute daran?
Eine Minute bewusst Atmen nimmt den Stress raus
Wenn du in deinem stressigen Alltag versuchst hin und wieder kurz inne zu halten und zu reflektieren, kann das eine große Unterstützung für dich sein. Frage dich: Was zieht mir gerade so viel Kraft? Ja, ich weiß, wir haben alle keine Zeit. Aber hier kann es schon helfen, dass du eine Minute Pause machst, um bewusst tief durch zu atmen. Der Effekt ist direkt deutlich spürbar, versprochen.
Dies ist generell eine gute Methode, auch bevor man in einen Konflikt, eine schwierige Diskussion oder Situation geht. Wenn ich immer nur flach atme und gar kein Sauerstoff im Gehirn ankommt, kann ich gar keine Energie haben.
Hier sind wir beim Stichwort Achtsamkeit angekommen.
Irgendwann landen wir immer wieder bei diesem Thema, aber kein Wunder: Sich selbst zu kennen und auf eigene Reaktionen zu achten, hilft ungemein. Also auch bei deinem Kraft- und Energie-Haushalt.
Ausbrechen aus dem Alltag und vor allem aus der Komfortzone sind große Unterstützer und schenken dir Kraft. Probier doch mal eine neue Sportart, ein neues kreatives Hobby oder mache einen langen Spaziergang. Lerne dich kennen und finde heraus was dir Spaß macht.
So hast du bei Kraft- und Energieräubern schneller ein Gegenmittel parat.
Hi, ich bin Martina Kohrn - Konflikt- und Resilienztrainerin für Fach- und Führungskräfte aus Jugendhilfe, Kita und Pflege.
☑ Sei sicherer in Konflikt- und Krisensituationen.
☑ Gestalte ein starkes und humorvolles Miteinander im Team.
☑ Sichere Dir praxisnahes Handwerkszeug für mehr Ruhe und Gelassenheit.
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☑ Coaching
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