10 Impulse für die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe
Vor einiger Zeit habe ich mir überlegt:
was sind momentan die wichtigsten Themen, die mir pädagogische Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe genannt haben?
Welche Fragen tauchen immer wieder auf?
Welche Themen sind die häufigsten in Seminaren und der Ausbildung zertif. Konflikttrainer*in.
Daraus ist ein kleines Büchlein entstanden. Ein paar Eindrücke von den Impulsen erhältst du hier:
Themen im Artikel:
Sei präsent
Präsenz ist soviel mehr wie "ich komme zum Dienst". Es fängt damit an, wie ich die Kinder und Jugendlichen begrüße. Geht weiter im Tag in hektischen Situationen, in denen ich anwesend bin. Oder mich doch lieber im Büro verstecke.
Und zeigt sich deutlich, wie meine Haltung ist, wenn es zu Konflikten kommt.
In der Neuen Autorität hat die Präsenz mehrere Facetten und ist in Seminaren und der Ausbildung immer eines von vielen großen Aha - Erlebnissen, da deutlich wird, was der Grund für Eskalationen ist.
Schau genauer hin
"Der Frieden beginnt bei mir", diesen Satz hat ein Kollege vor kurzem gesagt und seitdem ist er in mein Standarrepertoire eingegangen. Ja, der Frieden beginnt bei mir.
Und damit ist auch eines deutlich: schau auf dein Konfliktverhalten und deine Konfliktbiographie. Etwas, was wir in der Ausbildung z.B. sehr genau machen. Denn das Ziel ist ja, dass wir das eigene Verhalten verändern möchten (bei den meisten ist das zumindest das Ziel) - und dazu gehört auch, bei sich selbst hinzuschauen. Biographie Arbeit machen viele, Konfliktbiographie Arbeit wenige Menschen. Hört sich anstregengend an. Ist es...manchmal. Das Ergebnis ist jedoch prima.
Selbstfürsorge geht vor
Ein großer - oft innerer - Konflikt in der Kinder- und Jugendhilfe. Denn du willst wahrscheinlich, dass die Kinder und Jugendlichen gut versorgt sind. Da ist ein "auf die Uhr schauen" manchmal schwierig. "Moment, du hast zwar gerade eine Krise, dich geritzt, aber ich habe jetzt Feierabend", kann mal funktionieren. Aber nicht immer.
Umso wichtiger ist der Aspekt der Selbstfürsorge.
Ehrlichweise habe ich den im Schichtdienst nicht eingehalten. Zu oft habe ich gesagt "den Dienst übernehme ich". "Ferienfahrten mich ewig viele Stunden aber kaum Ausgleich, kein Problem". Das Ganze in der Intensivpädagogik, in der es viele Konflikte und Krisen gab. Herausgekommen ist ein Bandscheibenvorfall und die Tatsache, dass ich viele Jahre mit Rückenschmerzen zu kämpfen hatte. Noch heute werde ich mal gefragt "und, was macht dein Rücken?" Doch seitdem ich mich um mich kümmere, sind die Rückenschmerzen passe. Diese kleinen Anekdoten zeigen dir: die Entscheidung ist nicht immer einfach. Dennoch: achte gut auf dich.
Sei klar in der Kommunikation
Irgendwann bin ich selbstständig geworden und seitdem auch immer mal wieder auf Business Netzwerk Events. Dort fällt mir eines immer besonders auf: die Klarheit in der Kommunikation. Die klare Beantwortung von Fragen.
Im sozialen Bereich gibt es ganz häufig keine klare Antwort. Die nächsten Schritte können zwar entschieden und eingeleitet werden, aber es braucht so viel drumherum. Da fehlt manchmal die Klarheit. Das liegt in der Natur der Sache.
Und ja: auch ich neige dazu, Dinge zu zerquatschen und mich noch mal zu drehen.
Dennoch: gerade in konflikthaften und krisenhaften Situationen ist eine klare Kommunikation notwendig. Das hat nichts damit zu tun, dass du gerade Macht ausübst oder die andere Person kommandierst. Sondern damit, dass in Krisen die andere Person nur die Hälfte hört von dem was du sagst. Dass manche Menschen diese Struktur benötigen.
Daher kann dir in Krisen ein "KISS" helfen: Keep it short and simple.
Verbessere die Teamarbeit
Vor einiger Zeit habe ich einen Workshop gegeben und die Teilnehmenden gefragt, wie sie ihren Teamgeist stärken. Einige fingen an:
Wertschätzungsrunden
Erfolge feiern
gemeinsam essen gehen
Irgendwann schrieb eine Teilnehmerin in den Chat "bin ich eigentlich die einzige, die diesen ganzen Spiele doof findet." Es war wie so eine Erleichterung für andere, die auch schrieben: "ich finde die auch doof." Jedes Team muss für sich definitiv seinen Weg finden. Und gerade im sozialen Bereich hat man gefühlt ja "jedes" Spiel durch. Manchmal kommen am Ende von Seminaren Menschen zu mir und sagen "Gott sei Dank haben wir mal was anderes gemacht." Sei also nicht scheu, da ganz klar im Team zu sagen, was ihr wollt. Es gibt so viele tolle Alternativen zu Spielen. Dennoch ist die Teamarbeit ein so wichtiger Faktor, um konflikt- und krisensicher zu sein und mehr als Spielchen.
sich Feedback geben
ehrlich die Meinung sagen können
auf einander verlassen können
Vertrauen fühlen
und Humor ;-)
Du merkst auf jeden Fall: natürlich darfst du "konflikt- und krisensicher" werden. Doch gemeinsam geht es noch besser. Möchtest du alle Impulse lesen, dann klick doch hier auf den Link. Da kommst du zum Büchlein "Krisensicher".
Hi, ich bin Martina Kohrn - Konflikt- und Resilienztrainerin für Fach- und Führungskräfte aus Jugendhilfe, Kita und Pflege.
☑ Sei sicherer in Konflikt- und Krisensituationen.
☑ Gestalte ein starkes und humorvolles Miteinander im Team.
☑ Sichere Dir praxisnahes Handwerkszeug für mehr Ruhe und Gelassenheit.
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