Wie Resilienz dich in Krisenzeiten stützt und dir hilft, mental stark zu bleiben.
Kurz zusammengefasst bedeutet Resilienz folgendes: Hinfallen, Krone richten, aufstehen und weiter gehen.
Das Wort Resilienz hört man in der vergangenen Zeit immer öfter und mittlerweile kennt es fast jede*r.
Das erfährst du im Artikel:
Was bedeutet "resilient sein"?
Resilienz heißt Widerstandskraft.
Doch was ist damit gemeint? Sollen wir in einer sich stetig ändernden Zeit noch fitter für immer mehr Belastungen werden?
Nein, das ist mit Resilienz eben nicht gemeint.
Was Resilienz genau ist und wie du diese trainieren und in deinen Alltag integrieren kannst, das zeige ich dir gerne.
Wie zeichnet sich Resilienz aus - oder auch nicht?
Kürzlich erzählte mir jemand aus meinem Bekanntenkreis, dass sie die vergangenen Corona - Jahre sehr mitgenommen haben: Die Unsicherheiten im Job, Homeschooling und Kinderbetreuung.
Dann wurde auch noch ihre Mutter krank, beim Einschlafen kreisten die Gedanken: „Wie schaffe ich morgen, dass…“. Auch in der Ehe wurde es immer angespannter und Streitigkeiten mit ihrem Mann kamen hinzu.
Es schien ihr unmöglich bei all den Herausforderungen auch noch gelassen zu bleiben.
Insgeheim bewundere sie ihre Kollegin Klaudia, auch sie hatte viel um die Ohren und sie blieb dabei gelassen, während sie selbst immer gereizter wurde und schon bei Kleinigkeiten an die Decke ging.
Die Geschichte der Bekannten ist kein Einzelfall. Vor allem Frauen mussten ihren beruflichen Alltag und die Kinderbetreuung praktisch gleichzeitig bewältigen.
Auch in Nicht-Corona Zeiten gibt es Menschen, die wie ein Stehaufmännchen, immer wieder die Balance finden, während andere große Schwierigkeiten haben wieder aufzustehen.
Warum manche Menschen scheinbar gelassen mit Schicksalsschlägen und Krisen umgehen können, das wird immer noch erforscht und ist Gegenstand der aktuellen Wissenschaft.
Die gute Nachricht ist und hier ist sich die Forschung zum Glück einig:
Resilienz lässt sich trainieren!
Wie ist die Definition von Resilienz?
Resilienz ist die psychische Widerstandskraft, also die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen. Und genau das kann man üben.
Resilienz kann man stärken und ein Leben lang weiter ausbauen.
Und Widrigkeiten treffen uns alle, sei es die Corona-Krise, der Jobverlust, Trennungen oder Konflikte. Erfolge – und eben auch Misserfolge – begleiten uns ein Leben lang.
Was ist Resilienz nicht?
Oft wird Resilienz falsch verstanden: Man geht zum Coaching oder zu einem Seminar und ist danach noch leistungsfähiger, um noch mehr Arbeit bewältigen zu können.
Sollte dir ein Training mit diesem Inhalt über den Weg laufen, dann sage klar und laut „Nein“.
Grenzen setzten und „Nein“ sagen ist resilient, sich einem fordernden Arbeitsmarkt immer weiter anpassen eher nicht.
Die 7 Säulen der Resilienz - die Psyche stärken in Krisenzeiten
Erst einmal ein paar theoretische Grundlagen, bevor ich dir zeige, wie du deine Resilienz stärken kannst.
Was genau macht einen resilienten Menschen aus? Ich stelle dir nun die Faktoren vor, die die Resilienz ausmachen.
Diese Faktoren werden als „die 7 Säulen der Resilienz“ bezeichnet (es gibt übrigens verschiedene Modelle - dieses finde ich selbst sehr hilfreich).
Manche dieser Säulen sind bei dir möglicherweise schon sehr stark, andere Säulen können es noch werden.
Lösungsorientierung
Lösungsorientierte Menschen suchen aktiv nach einem Weg aus der Krise während problemorientierte Menschen nach Gründen suchen, warum sie nichts an ihrer Situation ändern können. Kurz gefasst in diesem Sprichwort:
„Wer etwas will, sucht Wege. Wer etwas nicht will, sucht Gründe.“
Optimismus
Glücklich sein bedeutet nicht, von allem das Beste zu haben, sondern aus allem das Beste zu machen. Eine (realistische) optimistische Einstellung lohnt sich. Die könnte so aussehen:
„Wenn es dieses Mal nicht funktioniert hat, dann eben beim nächsten Mal. Was kann ich ändern, damit es dann besser funktioniert?“
Und das tut sogar deiner Gesundheit gut. Eine optimistische Lebenseinstellung verlängert nicht nur deine Lebenserwartung, sie verbessert auch dein Immunsystem und verringert das Risiko an Herz- Kreislauf-Erkrankungen zu erleiden.
Opferrolle verlassen
In schwierigen Situationen ist es erstmal möglich in Selbstmitleid zu verfallen. Doch die Kunst ist in diesem Zustand nicht allzu lange zu verharren. Frage dich, was du an der Situation verändern kannst und verlasse damit die Opferrolle.
Verantwortung übernehmen
Das Gefühl etwas an Ihrer Situation verändern zu können und sei es nur in kleinen Schritten, wird Sie ermutigen, auch in schwierigen Situationen die Verantwortung über Ihr Leben zu behalten.
Frage dich: „Wie kann ich Teil der Lösung sein und nicht: wie bin ich weiterhin Teil des Problems?“
Akzeptanz
Um schwierige Situationen im Leben zu meistern ist es erstmal notwendig zu akzeptieren, dass diese Dinge geschehen sind.
Dinge, die geschehen sind, anzunehmen und als Unveränderbares und Unvermeidbares zu sehen. Akzeptanz hilft Ihnen, Dinge zu verändern, denn Veränderung ist nur dann möglich, wenn ich Dinge, die geschehen sind, akzeptiert habe.
Netzwerkorientierung und soziale Bindungen
Soziale Beziehungen sind wichtig, auch um schwierige Situationen im Leben zu meistern.
Dabei müssen es nicht unzählige Freund*innen sein, aber Menschen an der Seite zu haben, die dir gut tun, gibt nicht nur in Krisenzeiten Halt.
Also pflege deine soziale Beziehungen!
Nimm dir täglich ein paar Minuten Zeit, um dein Netzwerk zu stärken, indem du einen Anruf tätigst oder eine Nachricht sendest. Verabrede dich mit Freund*innen und nehme dir Zeit für deine Familie.
Ziel- und Zukunftsorientierung
Den Blick aus der Vergangenheit in Richtung Zukunft zu wenden, hilft dunkle Zeiten im Leben besser aushalten zu können.
Pläne für die Zukunft zu machen und diese umzusetzen, etwas zu haben auf das du dich freuen kannst, gibt dir eine positive Zukunftsperspektive und etwas, wofür es sich lohnt wie ein Stehaufmännchen sich wieder aufzurichten.
Tipps und Übungen, die dich krisenfest machen
Ich zeige dir nun, wie du dein „Immunsystem der Seele“ trainieren kannst, um es fit für Krisenzeiten zu machen.
Ein paar Ideen findest du auch im Gespräch mit Elke Schleth-Tams, in dem wir darüber gesprochen haben, wie Leitungen ihre Mitarbeitenden motivieren können. Aber letztendlich haben wir sehr viel über das Thema Resilienz gesprochen und das ist nicht nur für Leitungen interessant:
Das Erfolgstagebuch
Schreibe jeden Abend auf, was dir gut gelungen ist. Wenn du Gefahr läufst zu vergessen, was du in deinem Leben schon gemeisterst hast, dann gestalte hier dein eigenes Nachschlagewerk für deine Kompetenzen.
Hier kannst du auch für dich reflektieren, wer dich in schwierigen Zeiten unterstützt hat, was dir geholfen hat und was weniger. Wie haben Krisenzeiten dein Leben beeinflusst und was hast du gelernt?
Der Zaubersatz
Ein Satz, der dir zu Selbsterkenntnis verhilft und mit dem du schneller Entscheidungen triffst, die dir gut tun. Dieser Satz lautet: „Will ich das?“
Und wo bleibt das Zauberhafte an diesem Satz?
Du kannst ihn ihn unterschiedlich betonen. Wenn du gerade gestresst bist, wenn du nicht weisst, was du tun sollst oder du realisierst, dass ein Problem auf dich
zukommen wird, dann frage dich das:
WILL ich das? Will ICH das? Will ich DAS?
Treffe rechtzeitig notwendige Entscheidungen
Manche Krisen sind auch Ergebnis aufgeschobener Entscheidungen, zum Beispiel ein aufgeschobener Termin bei einer Ärztin oder das Aufschieben von Konfliktgesprächen bei der Arbeit.
Probleme, die wir ignorieren verschwinden leider nicht, oft werden sie sogar größer. Gehe die Themen frühzeitig an und entscheide dich Probleme frühzeitig aus dem Weg zu schaffen.
Die Übung mit der Erbse
Wir Menschen tendieren dazu uns Negatives besser zu merken als Positives. Deshalb kannst du gleich morgen anfangen, deinen Blick auf die schönen Dinge im Leben zu richten:
Stecke morgens 3 Erbsen oder kleine Kugeln in deine linke Hosentasche. Jedes Mal, wenn du eine angenehme Erfahrung machst, stecke eine der Kugeln in die andere Hosentasche.
Vor dem Schlafengehen hole die 3 Erbsen aus deiner rechten Hosentasche und überlege, für welche angenehmen Erfahrungen diese standen.
Die Positive Psychologie hilft dir, den Fokus im Alltag zu behalten. Hier findest du ein passendes Gespräch mit Melanie Reißig .
▶ Wie du den Fokus halten kannst
Ich muss
Schreibe eine Reihe von Sätzen auf, die mit „Ich muss …“ starten.
Das kann auch ein Satz sein wie „Ich muss morgen früh aufstehen.“ Im zweiten Schritt ersetzte das Wort „müssen“ durch „Ich entscheide mich für…“ und ergänze „…, weil ich.“
Das verschafft Klarheit, warum du die Dinge tust, die du tust, auch, wenn sie manchmal erst einmal unangenehm sind. Sonst könntest du ja auch im Bett liegen bleiben, oder?
ABC der Dinge, die Ihnen guttun
Zum Schluss werde kreativ: Schreibe das ABC auf ein Stück Papier und finde zu jedem Buchstaben Dinge, die dir guttun.
Mit dieser Übung kommst du auf Ideen, auf die du beim klassischen Brainstorming nicht gekommen wärst und du hast eine lange Liste, wie du ganz persönlich deinseelisches Immunsystem stärken kannst.
Fazit und mein Angebot
Einige dieser Übungen sind schnell erledigt, andere benötigen etwas mehr Zeit und Ausdauer. Stark durch die Krise zu kommen und resilient zu werden bedeutet Training.
Es ist ähnlich, wie mit einer Sprache, die du lernst oder mit einem Sport, den du gerade startest: Für beides benötigest du etwas Zeit, bis du es erlernt hast.
Dennoch: es lohnt sich.
Natürlich ist in der Online-Ausbildung das Thema "Resilienz" auch enthalten. Denn Resilienz und Konflikte gehören nun einmal zusammen.
Außerdem arbeite ich mit der Paritätischen Akademie Süd zusammen.
Hi, ich bin Martina Kohrn - Konflikt- und Resilienztrainerin für Fach- und Führungskräfte aus Jugendhilfe, Kita und Pflege.
☑ Sei sicherer in Konflikt- und Krisensituationen.
☑ Gestalte ein starkes und humorvolles Miteinander im Team.
☑ Sichere Dir praxisnahes Handwerkszeug für mehr Ruhe und Gelassenheit.
Hier geht es zu:
☑ Coaching
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