Raus aus der sozialen Arbeit? Oder unglücklich als Sozialpädagog*in bleiben?
Soziale Arbeit, Sozialpädagogik oder ähnliche Berufe studiert niemand ohne Grund.
Was waren deine Gründe?
War es
einen Job mit Sinn zu haben?
anderen zu helfen?
Gutes zu tun?
das Gefühl mit dem Job was bewirken und ändern zu können?
Oder wolltest du das, was dir wichtig ist, leben und weitergeben?
In diesem Artikel erfährst du:
Bei mir war es so:
Ich würde sagen, dass ich eine „klassische“ Pädagoginnen – Karriere hinter mir habe. Ich habe mit 14 Jahren meine erste eigene Kindergruppe geleitet, später dann eine Jugendgruppe. Das gefiel mir, machte mir Spaß. Inklusive Jugendgruppenleiterschein, diversen Wochenendseminaren etc.
Als ich dann auf einem Seminar jemanden kennenlernte, die als Fächer in der Schule Pädagogik und Psychologie belegen konnte und ich merkte „das hätte ich auch gerne“, war mir irgendwann klar:
das kann ich, das interessiert mich und das studiere ich.
Viele Jahre habe ich sehr zufrieden mit einigen Aufs und Ab in dem Job gearbeitet. Dazu gleich mehr.
Wo stehst du jetzt als Sozialpädagog*in?
Wie lange bist du im Job und an welchem Punkt bist du jetzt? Bist du noch total zufrieden?
Oder eher nicht und du denkst so manches mal:
will ich wirklich so weiterarbeiten?
kann es das gewesen sein?
Hilfe, ich bin ganz schön desillusioniert und das ganze Engagement von früher ist weg
Der Job wäre ja super, wenn… die Bezahlung anders wäre, das Team zusammenhalten würde, ich eine andere Chefin hätte
irgendwie ist der Job ganz schön stressig und ich gehe ganz schön unter.
Ich habe über 20 Jahre „an der Basis“, wie es so schön heißt, gearbeitet. In meinem Fall heißt das: Arbeit in Wohngruppen, auch als Teamleitung, in Krisenzentren, in der Familienhilfe, mit arbeitslosen Jugendlichen und noch ein paar Dinge mehr.
Das heißt auch: mir Nächte um die Ohren geschlagen, Doppelschichten, den Kindern nicht gerecht werden können, Mini – Steps, Frustration, abgebrochene Hilfen, Jugendliche, die sich entscheiden Drogen zu nehmen etc.
Es heißt auch: viel lachen, sich an den Mini-Steps freuen, glückliche Gesichter, Hobbys finden mit Kindern, die gar keine Idee hatten, was das ist, Schulwechsel mit glücklichen Kindern begleiten, Rückführungen ins Elternhaus etc.
Dennoch ging es mir nach 20 Jahren so, dass ich das Gefühl hatte: ich brauche eine Auszeit von der Basis. Von Geschichten über Traumata, sexuellem Missbrauch, Drogen, Beschimpfungen etc. Das positive in dem Job hat das nicht aufgewogen. Mein Weg ging in die Fort- und Weiterbildung.
Was mich in dem Job hätte halten können? Mehr Selbstfürsorge.
Aus meiner eigenen Geschichte, den Gesprächen mit Kolleg*innen und vielen Erzählungen in Seminare weiß ich: deine Überlegungen sind total legitim und so geht es einigen im sozialen Bereich. Ich persönlich denke:
Soziale Arbeit oder ähnliche Felder sind nicht für alle Menschen für die Ewigkeit
Abwechslung und Weiterentwicklung gehören dazu
Vielleicht ist bei dir die Selbstfürsorge auch zu kurz gekommen und jetzt bist du an diesem Punkt
In diesem Artikel möchte ich ein paar Überlegungen anstellen, was du tun kannst, um wieder mit Lust im sozialen Bereich zu arbeiten.
Wann merke ich, dass ich in meinem Job kaputt gehe?
Wahrscheinlich geht es dir persönlich wie vielen: die Belastungen sind größer geworden in der letzten Zeit, oder?
Das sind so Dinge wie:
der Fachkräftemangel
Überstunden, die dadurch anfallen
dieses Gefühl, trotz aller Bemühungen, hilflos zu sein und sich ohnmächtig zu fühlen
diese täglichen Konflikte und Krisen
zu hohe Ansprüche, die du an dich selbst stellst…
starre Strukturen, die wie ein Wand erscheinen
und immer wieder heißt es: es ist kein Geld da.
Zumindest geht es so vielen mit denen ich spreche. Und da ist es egal, welcher Bereich es ist: Jugendhilfe, Flüchtlingshilfe, Integrationshilfe, Kita….
Der tägliche Wahnsinn: zu wenig Personal für zu viele bedürftige Kinder, Erwachsene oder Alte. Eine Krankmeldung und der ganze Dienstplan ist über den Haufen geworfen und es kommt zur Mehrarbeit.
Irgendwie ein Teufelskreis, denn die überhöhte Arbeitsbelastung führt wieder zu mehr Krankmeldungen. Wahrscheinlich gibt es in den nächsten Jahren nicht auf einmal mehr Fachkräfte. Umso wichtiger, dass diejenigen, die da sind, alles dafür tun, dass sie noch Lust am Job haben.
Dieses „alles dafür tun“ gilt natürlich auch bzw. erst recht für Arbeitgeber.
Burnout? – wenn der Beruf, den du liebst dich krank macht.
Denn es geht hier nicht darum zu meckern oder etwas schlecht zu reden. Sondern es geht um dich: es ist niemanden damit genützt, wenn du krank wirst und ins Burnout rutschst.
Mir ging es nach 10 Jahren Jugendhilfe nicht besonders prächtig, da ich nicht gut auf mich aufgepasst habe. Ich hatte Rückenschmerzen, und das ziemlich heftige. Niemand hat damals Burnout diagnostiziert. Was ich aber weiß: eine Auszeit, in der ich mich viel um mich gekümmert habe, viel spazieren gegangen bin, geschlafen habe und Rückenübungen gemacht habe 😉 , diese Auszeit tat mir sehr sehr gut. Und danach ging es auch wieder viel besser.
Typische Stressymptome sind übrigens:
du kommst nachts nicht mehr zur Ruhe
du bist immer wieder schlecht gelaunt
du bist zu Hause leicht gereizt und deine Freund*innen oder Familie bekommen all die schlechte Laune ab – und hinterher tut es dir leid?
Dieses Gefühl, dass du anderen nicht mehr gerecht werden kannst und noch mehr und noch mehr tun willst.
Soweit muss es aber gar nicht kommen. Und tu mir bitte einen Gefallen: wenn du unsicher bist: nicht selbst herumprobieren, sondern schnell zum Arzt und/oder zum Psychologen gehen. Fordere auch beim Arbeitgeber ein Coaching oder eine Supervision ein.
Berufliche Alternativen als Sozialarbeiter*in
Vielleicht gehörst du auch zu den Leuten, die ihren Job schon mehrmals gewechselt haben. Verschiedene Bereiche abgeklappert haben.
Hier gibt es meiner Meinung nach Unterschiede. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass mir nach 5 Jahren in einem Bereich meist langweilig wird und ich richtig Lust auf die nächste Herausforderung habe.
Als mir das noch nicht so klar war, da habe ich häufig gedacht: „Warum ist mir kein Job gut genug?“ Heute weiß ich: es lag nicht am Job, sondern daran, dass ich Abwechslung brauche und Lust habe, neue Dinge zu lernen.
Das heißt, kläre bei dir erst einmal, was es ist:
brauchst du Input und willst dich weiterentwickeln?
hast du Lust auf viel mehr Gleichgesinnte um dich herum?
vielleicht ist aber auch dieser Frust da. Dieses Gefühl, von dem ich oben geschrieben habe.
Wenn es das ist, dann lies ruhig weiter. Wenn du ausgebrannt bist: bitte ab zum Arzt, damit ist nicht zu spaßen.
Zeit für einen Neuanfang, oder nicht?
Oder zumindest für wieder mehr Engagement. Die Wertschätzung und den Sinn in der Arbeit wiederentdecken, mit dem Team gut zusammenarbeiten und viel mehr Gelassenheit im Alltag.
Denn: du hast Soziale Arbeit oder ähnliches studiert oder gelernt? Das heißt, dir ist es wichtig, etwas Sinnvolles zu tun und das menschliche Leben zu bereichern und etwas mitzugeben.
Also erst einmal: ich glaube, dass es total legitim ist, irgendwann zu sagen: neeeee, der Bereich ist nichts mehr für mich. Ich steige aus. Studiere BWL, gehe in die Werbung oder mache etwas ganz anderes. Alles total super.
Aber check mal, ob dir einer der Punkte wichtig ist? Denn dann habe ich eine Idee für dich:
du willst am Ball bleiben und brauchst Leute um dich herum, die einen ähnlichen Blick haben, dir Inspiration geben und mit denen du dich austauschen kannst
viel in den vielen Konflikten und Krisen, die es in dem Job geht, krisensicher werden
hast noch mal Lust auf ganz viel Handwerkszeug und Methoden für die Arbeit mit den Kids und Jugendlichen
möchtest fachliche besser werden, so dass dir mehr Türen offen stehen
möchtest an dich denken
Hätte ich das damals gehabt, dann hätte ich diese schwierigen Momente, Frust und dieses „keine Lust“ mehr Gefühl gehabt, sondern mehr auf mich aufgepasst, Grenzen gesetzt und das stärkende Gefühl von Miteinander in einer Gruppe gehabt.
Werde Konflikttrainer*in und finde einen Neustart im Berufsleben
Etwas, über das viele im sozialen Bereich stolpern, sind die Krisen und Konflikte, die es tagtäglich gibt.
Natürlich, es sind auch Rahmenbedingungen. Idealerweise machen wir (also alle im sozialen Bereich) auf den Weg und werden laut, um hier etwas zu ändern. Dennoch kannst nur du selbst für die Veränderung sorgen.
Der Weg als Konflikttrainer*in zu werden ist eine Möglichkeit, um
im sozialen Bereich zu bleiben
deine Fähigkeiten zu steigern
dich zu stärken
und Kids und Jugendlichen etwas mitzugeben.
All das gelingt mit der Ausbildung Konflikttrainer*in 4.0 – mit dem Schwerpunkt für die Arbeit mit Kids ab 8 Jahren und Jugendlichen.
Du steigerst deine Kompetenzen und wirst viel sicherer in Konflikten und Krisen.
Aber von Vorne.
Als Sozialpädagoge*in als Konflikttrainer*in arbeiten – was heißt das?
Die Ausbildung Konflikttrainer*in 4.0 gibt es seit 2020 und seitdem haben sich über 70 Personen auf den Weg gemacht, als Konflikttrainer*in zu arbeiten.
Woher kommt die Ausbildung, was kannst du damit und wieso ist es eine tolle Möglichkeit für dich.
Die Ausbildung ist von mir entworfen worden und ist zweimal zertifiziert.
Warum ich die Ausbildung konzeptioniert habe?
Als ich in der Kinder- und Jugendhilfe startete, gab es eine Zeit, in der ich selbst gezweifelt und mich gefragt habe:
wie lässt sich dieser Job so ausführen, dass ich unterstütze, aber die Grenzen von anderen wahre?
Wo gehe ich wie in welchen Konflikt mit Kids, Jugendlichen und auch Kolleg*innen und Vorgesetzten?
Welche Methoden gibt es, die wirklich helfen
Wie kann ich ein gutes Vorbild sein
Wie werde ich fachlich besser
Wie schaffe ich es, an den Rahmenbedingungen etwas zu gestalten und doch innerhalb dieser gut agieren zu können
Und noch viele Gedanken mehr. Und da habe ich mich auf die Reise gemacht und viele Fort- und Weiterbildungen besucht. Wenn du genau wissen willst, welche das waren, findest du einen Überblick hier in meiner Vita.
Später kamen dann weitere Faktoren hinzu. Ein wenig habe ich dir ja weiter oben erzählt.
Die Grundfragen, die ich mir bei der Gestaltung der Ausbildung gestellt habe:
Was hätte ich gebraucht, um zufriedener, selbstsicherer und mit viel mehr Handlungsspielraum arbeiten zu können? Und mit Freude und Spaß im Job bleiben können?
Was brauchen andere Menschen?
Aus diesen Gedanken und Überlegungen und dem Besten aus all meinen Fort- und Weiterbildungen, ist die Ausbildung „Konflikttrainer*in 4.0“ entstanden, die es seit 2023 mit dem Schwerpunkt „Arbeit mit Kids ab 8 und Jugendlichen“ gibt.
Erfahre hier mehr über die Möglichlichkeiten als Konflikttrainer*in 4.0:
Meine Vision im sozialen Bereich
Konflikte und Krisen sind Alltag im sozialen Bereich. Diese zermürben und das muss definitiv nicht sein. Konflikte sind etwas, das wir benötigen, um unsere Beziehungen zu vertiefen. Um selbst zu wachsen. Um Lösungen zu finden. Um eine Klarheit zu erlangen.
Leider ist es auch Alltag, dass es viele Fortbildungen gibt, aber nicht unbedingt auf Krisen und Konfliktsituationen in der Kinder- und Jugendhilfe zugeschnitten.
Meine Vision ist es, dass in jeder Einrichtung Konflikttrainer*innen arbeiten, die
die Kids und Jugendlichen unterstützen
die Teamarbeit gestalten
das wertschätzende Miteinander in der Einrichtung fördern
selbst stark und souverän in Konflikten und Krisen sind
sich und andere fachlich weiterbilden
Denn die Beschäftigung mit Konflikten ist etwas, was dir mehr Gelassenheit und ein besseres Miteinander gibt.
Einer meiner Leitsätze: Konflikte sind Wachstum.
Den ersten Schritt wagen
Das Tolle daran ist: (fast) alles findet online statt. Das heißt, wenn du ein absoluter Online-Muffel bist, dann ist die Ausbildung tatsächlich nix für dich. Wenn du aber mit Zoom umgehen kannst und die Arbeit von überall mit Menschen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum schätzt, dann könnte die Ausbildung für dich genau die richtige für dich sein.
Denn die Ausbildung ist ein Mix auch Terminen in der Gruppe, einer Online Akademie zum Selbstlernen und einem Austausch in einer gemeinsamen Gruppe. Das in Kurzform.
Allerdings bin ich mir sicher: du hast noch viele Fragen und denkst gerade:
Könnte das war für mich sein oder nicht? Passt es oder eher nicht.
Mein Vorschlag ist: lass uns ganz unverbindlich miteinander reden und genau das schauen: ist die Ausbildung die richtige für dich?
Sei die Veränderung, die du dir für die Welt wünschst
Viele Menschen, die gestartet sind, haben schon die ein oder andere Ausbildung in Kommunikation, Trauma oder rund um pädagogisches Fachwissen.
Warum sie sich trotzdem für die Ausbildung entschieden haben?
weil sie in Konflikten und Krisen absolut sicher sein wollen
alte Glaubenssätze hinter sich lassen
den Kinder und Jugendlichen als Vorbilder agieren wollen und
last but not least auch gut für sich sorgen wollen.
Was sie mit der Ausbildung machen ist total unterschiedlich:
einige haben am selben Platz weitergearbeitet, aber mit mehr Selbstsicherheit
andere die Arbeitsstelle gewechselt, weil sie den Mut hatten, für sich und ihre Bedürfnisse einzustehen
einige haben sich selbstständig gemacht
Was allen gemein ist: die Zufriedenheit in vermeintlich schwierigen Situationen ist gestiegen, der Methodenkoffer gefüllt und eines ist sicher:
Du wirst Konflikte als Chance sehen, an denen du wachsen kannst, Möglichkeiten und die Beziehungen zu deinen Mitmenschen zu vertiefen, deine Fachlichkeit auf ein neues Level zu bringen und wieder Spaß am Job zu haben – auch durch eine großartige Community.
Die Ausbildung lässt dich wachsen und bringt dich definitiv voran.
Hi, ich bin Martina Kohrn - Konflikt- und Resilienztrainerin für Fach- und Führungskräfte aus Jugendhilfe, Kita und Pflege.
☑ Sei sicherer in Konflikt- und Krisensituationen.
☑ Gestalte ein starkes und humorvolles Miteinander im Team.
☑ Sichere Dir praxisnahes Handwerkszeug für mehr Ruhe und Gelassenheit.
Hier geht es zu:
☑ Coaching
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